Gluten-/Weizensensitivität

Was ist eine Gluten-/Weizensensitivität?

Es gibt Menschen, bei denen eine Zöliakie ausgeschlossen werden kann, die aber trotzdem auf glutenhaltige Lebensmittel mit ähnlichen Beschwerden reagieren. Dieses Phänomen nennt sich Gluten-/Weizensensitivität. Eine solche Überempfindlichkeit auf Gluten oder Weizen kann plötzlich und in jedem Alter auftreten – aber auch durchaus nur eine vorübergehende Erscheinung sein. Es wird vermutet, dass die Gluten-/Weizensensitivität häufiger vorkommt als Zöliakie.16

Ursachen und Auslöser

Bei der Gluten-/Weizensensitivität handelt es sich um eine Intoleranz des Körpers gegenüber Bestandteilen des Weizens. Möglicherweise ist dafür aber nicht das im Weizen enthaltene Gluten verantwortlich. Vermutet wird, dass bestimmte in glutenhaltigen Produkten ebenfalls enthaltene Substanzen – die sogenannten Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) – die Intoleranz auslösen.17 Auch bestimmte Kohlenhydrate, die sogenannten FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole), könnten beteiligt sein.18,19 Die Gluten-/Weizensensitivität ist aber keine leichtere Form der Zöliakie, da sie nicht immunologisch bedingt ist und keine Antikörper gebildet werden.20

Welche Beschwerden können auftreten?

Die Symptome der Gluten-/Weizensensitivität sind unspezifisch. Typisch ist, dass die Beschwerden meist schnell auftreten und auch schnell wieder abklingen.21 Zu den Symptomen, die sich im Magen-Darm-Bereich zeigen, zählen unter anderem Bauchschmerzen, auch verbunden mit einem brennenden Gefühl am Mageneingang, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Völlegefühl, Darmträgheit, Durchfall und Müdigkeit. Es gibt aber auch andere Beschwerden, wie Taubheit in Armen und Beinen, Muskelkrämpfe und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Antriebslosigkeit, Verwirrtheit, Kreislaufprobleme, Ekzeme sowie eine gerötete oder geschwollene Zunge.22

Wie wird eine Gluten-/Weizensensitivität behandelt?

Menschen mit einer Gluten-/Weizensensitivität profitieren von der Umstellung auf eine glutenfreie Diät.23 Nach einer solchen Ernährungsumstellung bessern sich die Symptome in der Regel bereits innerhalb von wenigen Tagen bis zu zwei Wochen.24

Quellenangaben

16Catassi et al.: Diagnosis of Non-Celiac Gluten Sensitivity (NCGS): The Salerno Experts‘ Criteria, Nutrients 2015,7,4966-4977;doi:10.3390/nu7064966
17Makharai et al.: The Overlap between Irritable Bowel Syndrome and Non-Celiac Gluten Sensivity: A Clinical Dilemma, Nutrients 2015,7,10417-10426;doi:10.3390/nu7125541
18Stallmach et al.: S2k-Leitlinie Zöliakie, AWMF online; Stand 2014
19Study Short_02_2017-04-05.pdf
20https://www.schaer.com/de-de/a/faq-glutensensitivitaet
21Makharai et al.: The Overlap between Irritable Bowel Syndrome and Non-Celiac Gluten Sensivity: A Clinical Dilemma, Nutrients 2015,7,10417-10426;doi:10.3390/nu7125541
22Flyer GlutenbedingteKrankheiten_19-04-04.
23Study Short_02_2017-04-05.pdf
24DSI_Infoblatt_Zöliakie_Ärzte_18-08-01_Internet.pdf

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