Wofür sind Ballaststoffe gut?
Ballaststoffreiche Lebensmittel…
- verändern Art und Zahl der Darmbakterien2,
- machen satt,
- regen die Darmbewegung an,
- lockern den Stuhl auf,
- verzögern den Blutzuckeranstieg und
- können den Cholesterinspiegel senken.
Früher als unnötiger Ballast abgetan, gelten sie heute als Darmschmeichler und Superfoods: Ballaststoffe. Aber wie viele Ballaststoffe pro Tag brauchen wir, welche Lebensmittel sind ballaststoffreich – und wofür sind Ballaststoffe gut? Eine ballaststoffreiche Ernährung kann die Darmgesundheit unterstützen und fördern. Ballaststoffreiche Lebensmittel beeinflussen die Verdauung, regulieren die Verwertbarkeit der Nahrung und optimieren die Darmtätigkeit. Außerdem fördern Ballaststoffe das Wachstum gesunder Darmbakterien. Und ballaststoffreiches Essen kann auch für Menschen mit Reizdarm möglich sein – Stichwort: low FODMAP.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen als Richtwert mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu sich zu nehmen . Zu wenig ballaststoffreiche Nahrung bedeutet unter anderem auch zu wenig Nahrung für die Schleimhaut und die natürliche Bakterienlandschaft unseres Darms, die sogenannte Mikrobiota. Durch zu wenige Ballaststoffe wird die gesunde Darmbarriere eher geschwächt, können krankmachende Bakterien wachsen, gerät das Bakteriengleichgewicht der Mikrobiota in Gefahr – und Entzündungen sowie ein Reizdarm können gefördert werden.
Ballaststoffreiche Lebensmittel…
Die wasserlöslichen Gruppen der früher als unverdaulich bezeichneten Ballaststoffe werden auch als Präbiotika bezeichnet – und sind von großer Bedeutung für die Darmgesundheit! Diese Art Ballaststoffe wird im Darm zu kurzkettigen Fettsäuren fermentiert, also abgebaut. Sie dienen als Nahrungsquelle für „gute“ Darmbakterien und können die Abwehrkräfte insbesondere im Dickdarm günstig beeinflussen. Wichtige Nahrungsquellen dafür sind:
Für Menschen mit einem Reizdarm sind nicht alle Nahrungsmittel als Quelle für wasserlösliche Ballaststoffe geeignet: Reizdarm Betroffene klagen dann häufig über Blähungen durch Ballaststoffe. Hier ist es wichtig, die ballaststoffreiche Ernährung in Art und Menge individuell anzupassen und auf die jeweiligen Bedürfnisse zu achten. Lösbar ist dies, wenn man dabei den Anteil der sogenannten FODMAPs betrachtet. FODMAPs sind fermentierbare Bestandteile aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln. Im Fokus stehen hier insbesondere die häufig und in großen Mengen verzehrten Lebensmittelinhaltsstoffe Fruchtzucker, Sorbit, Inulin oder Laktose. Für ballaststoffreiches Essen mit Reizdarm eignen sich meist:
Idealerweise lassen sich Menschen mit Reizdarm von einer Ärztin, einem Arzt oder einer qualifizierten Ernährungsfachkraft beraten, um die ballaststoffreiche Nahrung auf ihre individuellen Bedürfnisse abzustimmen.
Quellen
1 https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-ballaststoffen/#c3555, (Aufgerufen am 02.07.2024)
2 https://www.nature.com/articles/nature12820 (Aufgerufen am 09.07.2024)