Der Gutsense Symptomtest – von der Ärztin erklärt

Dr. med Petra Zantl
Dr. med Petra Zantl
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Konstanz
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Wenn Magen und Darm immer wieder Probleme machen, ist guter Rat gefragt. Denn Verdauungsbeschwerden können unterschiedliche Ursachen haben. Erste Anhaltspunkte liefert dann der Symptomtest auf Gutsense. Er wurde gemeinsam mit Fachleuten für Medizin und Ernährung entwickelt, um mehr Menschen zur ärztlichen Diagnose zu bringen. Warum dabei unter anderem auch nach Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskel- oder Gelenkbeschwerden gefragt wird, erklärt die erfahrene Allgemeinmedizinerin Dr. med. Petra Zantl.

Für wen ist der Symptomtest gedacht?

„Der Symptomtest kann Erwachsene bei der Selbsteinschätzung ihrer Magen-Darm-Beschwerden unterstützen – denn Verdauungsprobleme, wie Bauchschmerzen, Blähungen und Stuhlunregelmäßigkeiten können unterschiedliche Ursachen haben. Treten solche Beschwerden beispielsweise nach dem Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel auf, kann eine Zöliakie dahinterstecken – aber auch eine Weizenallergie, eine Gluten- / Weizensensitivität oder ein Reizdarm. In der Medizin bezeichnen wir diese Überlappung der Symptome getreideassoziierter Erkrankungen auch als Overlap-Phänomen. Natürlich soll und kann der Symptomtest keine medizinische Diagnose ersetzen – aber erste Anhaltspunkte liefern, um mehr Menschen zur ärztlichen Diagnose zu bringen.

Wie funktioniert der Gutsense Symptomtest?

Das ist ein kostenfreier, unkomplizierter online Test, bei dem einfache Fragen per Klick beantwortet werden. Entwickelt wurde der Symptomtest in Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Ärzten und Ernährungsfachkräften. So wird anfangs beispielsweise gefragt, welche Verdauungsbeschwerden überhaupt vorliegen. Es gibt dann mehr als zehn unterschiedliche Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, darunter z. B. „Ich habe immer mal wieder Bauchschmerzen“ oder „Ich habe oft Durchfall oder weichen Stuhlgang“.  Es lohnt sich, die Fragen sorgfältig zu beantworten – das hilft später auch beim Termin in der Arztpraxis. 

Warum wird nach Symptomen außerhalb von Magen und Darm gefragt?

Manche Magen-Darm-Erkrankungen können sich auch untypisch bemerkbar machen – schließlich hat unsere Darmgesundheit Auswirkungen auf den gesamten Körper. So gilt beispielsweise die Glutenunverträglichkeit Zöliakie als Chamäleon der Gastroenterologie. Die Autoimmunerkrankung führt bei Verzehr von Gluten zu einer Schädigung des Dünndarms. Trotzdem müssen Zöliakie Symptome nicht unbedingt Magen und Darm betreffen. Auch Müdigkeit und Erschöpfung, Kopfschmerzen oder Muskel- bzw. Gelenkbeschwerden können Zöliakie Symptome sein. Deshalb werden im Symptomtest nicht nur Magen-Darm-Beschwerden abgefragt.

Was bringt mir der Gutsense Symptomtest?

Mit dem Abschluss des Symptomtests bekommt man einen kurzen Bericht, der alle Ergebnisse zusammenfasst. Darin erfährt man auch, ob und zu welcher Erkrankung die eigenen Beschwerden passen könnten – und ob ein Termin mit einer Ärztin bzw. einem Arzt vereinbart werden sollte. Den Bericht kann man dann mit in die Praxis bringen. Viele Patientinnen und Patienten sind aufgeregt, wenn sie in die Sprechstunde kommen, da ist es immer hilfreich die wichtigsten Informationen übersichtlich zur Hand zu haben! Wichtig: Bis zur ärztlichen Untersuchung weiter glutenhaltig essen, damit eine aussagekräftige Diagnose gestellt werden kann.

Warum ist die ärztliche Diagnose so wichtig?

Die ärztliche Diagnose ist deshalb so wichtig, weil sie die Weiche für die richtige Behandlung stellt. Bleiben wir beim Beispiel der Glutenunverträglichkeit: Wenn ich bei einer Patientin oder einem Patienten die Diagnose Zöliakie gestellt habe, ist die einzig mögliche Behandlung eine lebenslange glutenfreie Ernährung – idealerweise in Abstimmung mit einer entsprechend geschulten Ernährungsfachkraft. Für die Betroffenen bedeutet das zwar eine große Umstellung aber auch große Vorteile. Denn unter konsequent glutenfreier Ernährung können Menschen mit Zöliakie wieder beschwerdefrei leben.“

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