Du hast immer wieder Beschwerden nach dem Genuss von Getreideprodukten? Dahinter können Zöliakie Symptome stecken, also Anzeichen einer Glutenunverträglichkeit. Es könnten aber auch Weizensensitivität- oder Glutensensitivität-Symptome sein – oder solche einer Weizenallergie. Zuverlässig auf Zöliakie testen kann nur eine Arztpraxis. Wie der ärztliche Zöliakietest abläuft, welche Rolle Zöliakie Antikörper dabei spielen und wann eine Dünndarmprobe genommen wird, erklärt Allgemeinmedizinerin Dr. med. Petra Zantl. Damit Du beim Termin in der Praxis dann alles parat hast, haben wir Dir eine Diagnose-Checkliste zusammengestellt.
Was tun, wenn Brot Probleme macht?
„Wenn Brot Probleme macht, werten viele Betroffene das als Anzeichen einer Glutenunverträglichkeit. Dieser Rückschluss liegt nahe: Das Klebereiweiß Gluten ist in vielen Getreidesorten enthalten, beispielsweise in Weizen, Dinkel, Roggen oder Gerste. Beschwerden nach Verzehr von Getreideprodukten könnten also Zöliakie Symptome sein. Allerdings könnte es sich bei den Beschwerden auch um Weizensensitivität- oder Glutensensitivität-Symptome handeln – oder solche einer Weizenallergie.
Wo kann man sich auf Zöliakie testen lassen?
Wer wirklich wissen will, was in Magen und Darm los ist, muss sich in der Arztpraxis auf Zöliakie testen lassen. Der erste wichtige Schritt auf dem Weg zur richtigen Diagnose ist deshalb, einen Termin bei der Hausärztin oder dem Hausarzt zu vereinbaren. Bis zur Untersuchung heißt es dann: unbedingt weiter glutenhaltig essen! Anderenfalls können die Ergebnisse verfälscht werden.
Bei Auffälligkeiten erfolgt dann eine Dünndarmbiopsie
Bei Auffälligkeiten der Blutuntersuchung werden Erwachsene zur Absicherung der Diagnose in eine gastroenterologische Praxis oder Klinik überwiesen. Dort wird eine winzige Gewebeprobe im Dünndarm entnommen, in der Regel durch eine ambulante Magenspiegelung. Diese Dünndarmbiopsie ist ein Meilenstein beim ärztlichen Zöliakietest. Denn Zöliakie ist eine sogenannte Autoimmunerkrankung, bei der die körpereigenen Abwehrkräfte die Dünndarmschleimhaut schädigen. Bestätigt die Dünndarmbiopsie den Verdacht aus der Blutuntersuchung, ist die Diagnose Zöliakie eigentlich klar.
Wie geht der Diagnoseweg weiter, wenn es nicht Zöliakie ist?
Haben die Untersuchungen eine Zöliakie ausgeschlossen, kann man ärztlicherseits anschließend prüfen, ob eine Weizenallergie die Probleme bereitet. Standard in der Allergiediagnostik ist das Führen eines Beschwerdetagebuches. Überdies können wir das Blut auf bestimmte Allergie-Antikörper untersuchen, sogenannte IgE-Antikörper. Außerdem kann ein Haut Pricktest auf Weizen durchgeführt werden: Dazu wird eine weizenhaltige Testflüssigkeit aufgetragen und die Haut angeritzt. Kommt es zu einer Hautreaktion, ist das ein Hinweis auf eine Allergie. Wenn auch diese Untersuchungen unauffällig verlaufen, könnten die getreidebedingten Beschwerden auch Weizensensitivität- oder Glutensensitivität-Symptome sein. Da Gluten in sehr vielen nicht klassischen Getreideprodukten enthalten sein kann - von Gnocchi und Kartoffelchips bis hin zu Essig oder Sojasoße - ist eine Zuordnung der Beschwerden meist sehr schwierig. Vielleicht ist das Problem gar nicht getreideassoziiert, sondern liegt an anderen weit verbreiteten Nahrungsbestandteilen. Sehr häufig sind weitere Kohlehydratempfindlichkeiten, wie Laktose- oder Fruktoseintoleranz. Diese Frage sollten dann auch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt besprochen werden. Findet man keinen konkreten Verursacher der Beschwerden, kommt noch ein Reizdarmsyndrom als Auslöser in Betracht.
Fazit: Getreidebedingte Magen-Darm-Beschwerden können viele Ursachen haben. Darum sollte sicher abgeklärt werden, was dahintersteckt. Der wichtigste Schritt auf dem Weg zur richtigen Diagnose ist der Besuch in der ärztlichen Praxis."
Damit Du beim Termin in der Arztpraxis alles Wichtige parat hast, haben wir Dir eine Checkliste zum Ausdrucken und Mitnehmen zusammengestellt: