Der Weg zur Diagnose: Wie testet man auf Zöliakie & anderen gluten- und weizenbedingten Erkrankungen
Zöliakie, Gluten-/ Weizensensitivität, Weizenallergie, Reizdarmsyndrom: who´s who?
Was ist Darmgesundheit – und warum ist sie so wichtig?
Unser Organ Darm
Der Raum, welcher vom Darm im Körper eingenommen wird, unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit seiner Funktionen: Der Darm erreicht bei erwachsenen Menschen eine beachtliche Gesamtlänge von bis zu sieben Metern. Durch die Innenstruktur insbesondere des Dünndarms kommt er zudem auf eine bemerkenswerte Oberflächengröße.
Beim Darm denken viele Menschen zunächst an die Verdauung und die Nährstoffaufnahme in den Körper – und diese Funktionen gehören selbstredend auch zu den wichtigsten. Der Darm als Ganzes ist aber auch Teil des Immunsystems und beeinflusst als sogenanntes Bauchhirn unsere Gefühle. Außerdem besteht ein Zusammenhang zwischen der Darmmikrobiota und der Hormonproduktion. So spielen bestimmte Bakterienkulturen der Darmmikrobiota eine wichtige Rolle bei der Hormonregulierung. Eine ganze Reihe an Hormonen werden auch direkt im Darm produziert.
Die Muskelwände des Magens sind so dehnbar, dass sie bis zu 1,5 Liter Nahrung aufnehmen können. Leicht Verdauliches verweilt ca. ein bis zwei Stunden im Magen, schwer Verdauliches sogar bis zu neun Stunden. Das Milieu im Magen ist bedingt durch aggressive Magensäfte sauer. Die Mageninnenwände sind jedoch durch eine extrem widerstandsfähige Schleimhautschicht geschützt. So kann der Magensaft das erreichen, wofür er gedacht ist: sich mit der Nahrung vermischen und sie für die weitere Verdauung vorbereiten. Wie lange dieser Prozess andauert, ist stark abhängig von der Art und der Menge der zugeführten Lebensmittel.
Viele Nährstoffe und Vitamine werden im Dünndarm über die Schleimhaut ins Blut aufgenommen. Die Schleimhaut des Dünndarms ist dadurch gekennzeichnet, dass sie bei gesunden Menschen faltig aufgeworfen ist. Sie bildet sogenannte Zotten, die eine gewaltige Resorptionsfläche von bis zu 400 bis 500 Quadratmetern ermöglichen. Diese Fläche entzieht sorgt dafür, dass Nährstoffe schnell vom Dünndarm ins Blut übertreten können. Bei Zöliakie wird die Dünndarmschleimhaut durch eine Autoimmunreaktion angegriffen und die Zotten flachen stark ab (Zottenatrophie)1
Der letzte Part der Verdauungsarbeit beginnt. Den unverdaulichen Ballaststoffen werden Flüssigkeit sowie Elektrolyte entzogen. Unter Zugabe von Schleim aus der Darmwand werden die verbliebenen Speisereste gleitfähig gemacht und in Richtung Mastdarm geschoben. Der feste Stuhl wird gelagert, bis er über den After ausgeschieden wird.
Bei einem Leaky Gut Syndrom ist die Barrierefunktion der Schleimhaut des Dünndarms gestört. Dadurch ist es möglich, dass Bakterien und Toxine den Darm verlassen und in den Blutkreislauf übertreten. Dort fördern sie systemische Entzündungen, in deren Folge die Aufnahme von Spurenelementen, Nährstoffen und Vitaminen gestört werden kann. Außerdem kann es vorkommen, dass vom Darmepithel abgesonderte Enzyme, die z.B. für den Abbau von Histamin oder Laktose wichtig sind, vermindert gebildet werde
Bei anhaltenden Beschwerden ist immer der Besuch bei einem Facharzt ratsam. Wenn es dabei um die Verdauung geht, ist die Gastroenterologin oder der Gastroenterologe die erste Wahl. In der Gastroenterologie werden alle Möglichkeiten geboten, um den Ursachen von Verdauungsbeschwerden auf den Grund zu gehen. Die Aufgaben der Gastroenterologie sind:
1Schär Content: Zoeliakiebuch_2019-05.pdf, Seite 5.